Planfestellungsverfahren ist Online

  1. Das Planfeststellungsverfahren ist nun Online einsehbar:

https://rp-giessen.hessen.de/planfestellungsverfahren-f%C3%BCr-den-ersatzneubau-der-talbr%C3%BCcke-sechshelden-im-zuge-der-a45

Hierzu wir es Ende des Monats eine Infoveranstalltung geben.

2. Hallo, sehr geehrter Leser

hier ein Leserbrief den wegen seiner Länge die Zeitung nicht veröffentlichen wollte.

A 45 –Historische Gelegenheit nicht verschlafen!!!

Im Gegensatz zum nach Norden und Süden relativ offenen Gießener Becken wird der Talverlauf der Lahn in Richtung Westen immer enger. Deutlich enger u. mit verhältnismässig steilen Hängen versehen ist der Talverlauf der Dill. Dieser enge Talverlauf erweist sich im Hinblick auf die Lärm- u. Immissionsbelastung durch die A45 nicht gerade als vorteilhaft für die dort lebenden Menschen. Besonders davon betroffen sind die Einwohner unseres Ortes-Sechshelden. Dieser Haigerer Stadtteil jedenfalls ist gleich mehrfachen Belastungen durch Lärm ausgesetzt. Dieser stammt zum einen von der Hauptlärmquelle der A45. Als weitere Belastung kommen die Lärmeinwirkung von der durch Sechshelden führenden Bahntrasse u. der B 277 hinzu. Nicht unterschätzen hierbei sollte man auch die Lärmverdoppelung durch die Trassenquerung der A 45 mit der Bahnstrecke.

Schalltechnische Untersuchungen ohne Lärmschutz-in der Nacht ergaben einen max. Grenzwert-Überschreitung von 13.8dB (A) u. eine durchschnittliche Grenzwert-Überschreitung von 3.8dB (A). Davon betroffen sind immerhin 436 Wohnhäuser u. 1701 Einwohner.

Das Bundes-Immissionsschutzgesetz besagt: Menschen, Tiere u. Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- u. sonstige Sachgüter vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen. Im Falle der hier anstehenden „Sanierung“ der A 45 allerdings , werden die doch als erheblich zu bezeichnenden Planungsfehler der 60er Jahre wissentlich für nachfolgende Generationen fortgeführt.

Unsere Politiker-gleich welcher Couleur- sollten sich einmal mehr Gedanken zu dem machen, was sie sich alle im Hinblick auf nachhaltiges Leben auf ihre Fahnen geschrieben haben u. dies‘ bitte nicht nur als Worthülsen betrachten.

Nachhaltigkeit, so sagen sie, bedeutet für die Gesellschaft: Wir müssen mit allem was wir nutzen haushalten. Wie wir natürliche Resourcen gebrauchen, wofür wir Geld ausgeben, wie wir leben: Alles hat Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse unserer Mitmenschen sowie auf unsere Kinder u. Enkel. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Erde auf Dauer u. für alle bewohnbar bleibt u. das unter menschenwürdigen, sicheren Verhältnissen!

Gerade die grossen Parteien wie CDU u. SPD wünschen sich mehr Bürgerbeteiligung. Die Menschen vor Ort haben häufig eine ganz andere Meinung als diejenigen, die solche Vorhaben planen. Grosse Vorhaben gelingen nur gemeinsam mit den Menschen-nicht gegen sie!

Die sich z. Zt. bietende historische Gelegenheit sollte dazu genutzt werden Sechshelden wieder zu einem Ort mit angemessener Lebensqualität u. Zukunftsperspektive für unsere Kinder u. Enkel zu gestalten.

Um es jedem Einzelnen nochmal in’s Gedächtnis zu rufen:

Lärmbelästigung kann u. a. zu Herzkreislaufschwäche, Demenz u. Depressionen führen.

Zur Feinstaubbelastung braucht man nicht mehr viel zu sagen. Deren Auswirkungen kann man „dank“ des Diesel-Feinstaub-Skandals fast täglich in den Medien verfolgen.

Auch den Schattenwurf durch die geplante Fahrbahn-Verbreiterung darf man nicht unterschätzen.

Dreck u. eine nochmals höhere Lärmbelästigung der Bürger während der Baumassnahme sind unausweichlich.

All das oben Beschriebene spricht dafür, unsere Herren Politiker davon zu überzeugen,  die von der Sechsheldener Bevölkerung gewünschte Tunnellösung anzustreben u. in die Tat umzusetzen.

Ich rufe hiermit ALLE Bürger auf, als persönlich Betroffene, im Zuge des Planfeststellungsverfahrens Einspruch gegen die „Sanierung“ der A45, wie z. Zt.  von den massgebenden Stellen präferiert, zu erheben!!! Wir wollen den Tunnel!! Wer jetzt seinen Einspruch nicht einreicht hat später jeden Einfluss verloren.

Lasst uns zu MUT-u. nicht zu Wutbürgern werden!

Vielleicht werden diese Zeilen ja auch in Wiesbaden gelesen. Dann würde ich mir wünschen, dass der dort zuständige Minister, Herr Al-Wazir einmal diese Angelegenheit überdenkt u. sich mit unseren Leuten von MUT in’s Benehmen setzt. Dort wartet man eigentlich bereits schon seit Langem auf seinen Besuch um ihn mit der Situation vor Ort vertraut zu machen. Denke mal, dass er ohnehin in absehbarer Zeit der Stadt Haiger im Hinblick auf deren Bewerbung für den Hessentag einen Besuch abstatten wird. Diesen Besuch könnte er ja dann gleichzeitig mit einem Abstecher in Sechshelden verbinden       es wäre an der Zeit!

Erwin Klein

Verwaltungsbeauftragter der Stadt Haiger

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.